Ratgeber Lungenkrebs
Informationen für Betroffene und AngehörigeIm Bereich Wissenswertes stehen weiterführende Informationen zum Thema Lungenkrebs bereit. So erfährt man zum besseren Verständnis der Vorgänge etwas über den generellen Aufbau der Lunge. Darüber hinaus werden die einzelnen Methoden zur Diagnose von Lungenkrebs, wie z. B. Computertomografie, Magnetresonanztomografie oder Mediastinoskopie aufgeführt und erläutert. Lungenkrebs lässt sich in das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom und das kleinzellige Bronchialkarzinom unterteilen. Die einzelnen Stadien dieser beiden Formen von Lungenkrebs werden hier erklärt. So gibt es beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom zwei Stadien und beim kleinzelligen Bronchialkarzinom fünf Stadien.
Wissenswertes zu Lungenkrebs
Aufbau der Lunge
Die Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln. Dabei wird der rechte Lungenflügel in drei Lungenlappen unterteilt und der linke in zwei Lungenlappen. Die Luftröhre, welche die Luft in den Brustraum leitet, teilt sich in zwei Hauptbronchien, die zu den Lungenflügeln ziehen, sich dort weiter verästeln und das eigentliche Bronchialsystem darstellen. Diese feinen Verästelungen wiederum sind mit Schleimhautzellen ausgekleidet. Die Endäste der Bronchien sind für den Gasaustausch zuständig und werden Alveolen oder auch Lungenbläschen genannt. Von außen wird die Lunge umgeben vom Brustfell (Pleura), welches sich nochmals unterteilt in das Rippenfell und das Lungenfell.
Untersuchungsmethoden zur Abklärung von Metastasen bei Lungenkrebs
Computertomografie (CT)
Das CT ermöglicht ein schichtweises Röntgen des Körpers, eine neuere Methode ist das Spiral-CT, hier sind lückenlose Aufnahmen innerhalb sehr kurzer Zeit möglich
Magnetresonanztomografie (MRT) oder Kernspintomographie
Mit dieser Methode sind, ähnlich dem CT, schichtweise Aufnahmen des Körpers möglich
Skelett- oder Knochenszintigrafie
Untersuchung der Knochen mittels Gabe radioaktiver Substanzen
Mediastinoskopie
Untersuchung des Brustkorbs mittels optischer Sonde (Mediastinoskop)
Positron-Enemissions-Tomografie (PET)
PET-Bilder geben Aufschluss über die Stoffwechselaktivität von Geweben, welche bei Tumoren verändert ist
Neuronenspezifische Enolase (NSE)
Recht spezifischer Tumormarker für das kleinzellige Bronchialkarzinom
Karzinoembryonales Antigen (CEA)
Tumormarker, der bei Lungenkrebs häufig auftritt, aber auch bei anderen Erkrankungen vorkommt
Brachytherapie bei Lungenkrebs
Die Atemwege können sich beim Bronchialkarzinom tumorbedingt verengen, zur Beschwerdelinderung wird kurzfristig örtlich bestrahlt
Stadien beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom
- Verborgenes Stadium: Im Sputum (Hustenauswurf) können zwar Krebszellen nachgewiesen werden, aber kein Tumor in der Lunge.
- Stadium 0: Der Tumor grenzt sich noch vom umgebenden Gewebe ab und hat noch nicht metastasiert (Carcinoma in situ).
- Stadium I: Der Tumor begrenzt sich auf die Lunge und ist umgeben von gesundem Gewebe.
- Stadium II: Der Krebs hat die nahegelegenen Lymphknoten befallen.
- Stadium III: Der Krebs hat sich ausgebreitet und folgende Bereiche befallen: Zwerchfell oder Brustwand in Lungennähe bzw. die Lymphknoten zwischen den beiden Lungenflügeln, im Halsbereich oder auf der anderen Brustseite. In Stadium III-A kann operativ behandelt werden, in Stadium III-B kann nicht operativ behandelt werden.
- Stadium IV: Krebszellen haben andere Körperregionen befallen.
- Rezidiv: Der Krebs ist nach vorangegangener Behandlung erneut aufgetreten.
Stadien beim kleinzelligen Bronchialkarzinom
- Begrenztes Stadium: Der Krebs begrenzt sich auf einen Lungenflügel nahe den Lymphknoten.
- Erweitertes Stadium: Der Krebs hat sich ausgebreitet und weitere Bereiche befallen: andere Gewebe im Brustraum sowie andere Körperteile
- Rezidiv: Der Krebs ist nach vorangegangener Behandlung wieder aufgetreten.
Christa Windmüller
Die Diagnose von Lungenkrebs erfolgt häufig durch eine zufällige Untersuchung, da zu Beginn der Erkrankung meist keine oder sehr unspezifische Symptome auftreten. Treten deutlichere Symptome wie lang anhaltender Husten, Bluthusten oder Atemnot auf, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Dieser wird zunächst ein Gespräch mit dem Patienten führen, in dem u. a. familiäre Vorbelastungen und berufliche Risikofaktoren besprochen werden. Anschließend folgt in den meisten Fällen eine Röntgenuntersuchung und eine Computertomografie. Ergänzend kann das Blut auf bestimmte Tumormarker untersucht werden. Bei der Bronchoskopie erfolgt eine Spiegelung der Bronchien und es kann eine Gewebeprobe zur genaueren Untersuchung entnommen werden.
Lungenkrebs wird auch als Bronchialkarzinom bezeichnet, da ein Großteil der Erkrankungen an Lungenkrebs in den Bronchien lokalisiert ist. Bei Männern handelt es sich um die häufigste Form von Krebs. In den meisten Fällen sind Raucher betroffen. Auch bei Frauen tritt Lungenkrebs, im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen häufig auf. Eine Diagnose findet in vielen Fällen erst spät statt, da die Erkrankung zu Beginn meist keine Symptome aufweist. Man unterscheidet das kleinzellige Bronchialkarzinom, welches besonders bösartig ist, und das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom. Beide Arten von Lungenkrebs lassen sich in weitere Unterformen einteilen. Eine seltenere Form von Lungenkrebs ist das Mesotheliom.
Krebs ist durch eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen gekennzeichnet. Dadurch entsteht ein Tumor, der entweder bös- oder gutartig sein kann. Im Gegensatz zu bösartigen Tumoren kommt es bei gutartigen Tumoren nicht zur Metastasenbildung, also zur Bildung von Tochtergeschwülsten. Der größte Risikofaktor bei der Entstehung von Lungenkrebs ist das Rauchen. Auch Passivrauchen kann das Erkrankungsrisiko erhöhen. Mit einem Verzicht auf Nikotin können Raucher mit der Zeit die Gefahr für Lungenkrebs senken. Weitere Faktoren, die die Entstehung von Lungenkrebs begünstigen können, sind bestimmte Stoffe und Gifte wie z. B. Asbest sowie Schadstoffbelastungen der Luft und Schimmelpilze.