Ratgeber Lungenkrebs
Informationen für Betroffene und AngehörigeLungenkrebs wird auch als Bronchialkarzinom bezeichnet, da ein Großteil der Erkrankungen an Lungenkrebs in den Bronchien lokalisiert ist. Bei Männern handelt es sich um die häufigste Form von Krebs. In den meisten Fällen sind Raucher betroffen. Auch bei Frauen tritt Lungenkrebs, im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen häufig auf. Eine Diagnose findet in vielen Fällen erst spät statt, da die Erkrankung zu Beginn meist keine Symptome aufweist. Man unterscheidet das kleinzellige Bronchialkarzinom, welches besonders bösartig ist, und das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom. Beide Arten von Lungenkrebs lassen sich in weitere Unterformen einteilen. Eine seltenere Form von Lungenkrebs ist das Mesotheliom.
Die Diagnose von Lungenkrebs erfolgt häufig durch eine zufällige Untersuchung, da zu Beginn der Erkrankung meist keine oder sehr unspezifische Symptome auftreten. Treten deutlichere Symptome wie lang anhaltender Husten, Bluthusten oder Atemnot auf, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Dieser wird zunächst ein Gespräch mit dem Patienten führen, in dem u. a. familiäre Vorbelastungen und berufliche Risikofaktoren besprochen werden. Anschließend folgt in den meisten Fällen eine Röntgenuntersuchung und eine Computertomografie. Ergänzend kann das Blut auf bestimmte Tumormarker untersucht werden. Bei der Bronchoskopie erfolgt eine Spiegelung der Bronchien und es kann eine Gewebeprobe zur genaueren Untersuchung entnommen werden.
Die Therapie von Lungenkrebs richtet sich nach dem Stadium, der Ausbreitung und der Art von Lungenkrebs sowie dem Allgemeinzustand des Patienten. Davon abhängig kann eine Operation, Chemo-, Strahlen- oder Immuntherapie infrage kommen. Auch eine Kombination aus diesen Therapieverfahren ist möglich. Zur Operation kommt es vor allem beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom, allerdings nur dann, wenn noch keine Metastasenbildung stattgefunden hat. Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom ist in der Regel die Chemotherapie das Mittel der Wahl. Sie wird beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom meist in Verbindung mit der Strahlentherapie angewandt, wenn eine Operation nicht mehr möglich ist oder die Therapie nur noch der Linderung der Beschwerden dient.
Krebs ist durch eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen gekennzeichnet. Dadurch entsteht ein Tumor, der entweder bös- oder gutartig sein kann. Im Gegensatz zu bösartigen Tumoren kommt es bei gutartigen Tumoren nicht zur Metastasenbildung, also zur Bildung von Tochtergeschwülsten. Der größte Risikofaktor bei der Entstehung von Lungenkrebs ist das Rauchen. Auch Passivrauchen kann das Erkrankungsrisiko erhöhen. Mit einem Verzicht auf Nikotin können Raucher mit der Zeit die Gefahr für Lungenkrebs senken. Weitere Faktoren, die die Entstehung von Lungenkrebs begünstigen können, sind bestimmte Stoffe und Gifte wie z. B. Asbest sowie Schadstoffbelastungen der Luft und Schimmelpilze.
Was ist Lungenkrebs?
Der Begriff Lungenkrebs umfasst verschiedene bösartige Tumorerkrankungen der Lunge und des Bronchialsystems. Eine Entartung des Gewebes ist in verschiedenen Bereichen der Lunge möglich. Da sich jedoch über 90 % der Erkrankungen an Lungenkrebs in den Bronchien befinden, wird der Begriff Bronchialkarzinom in der Umgangssprache gleichbedeutend verwendet.
Lungenkrebs ist die häufigste Krebsform bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Das Robert Koch-Institut geht bei Lungenkrebs von mehr als 50.000 Neuerkrankungen jährlich aus. Das Alter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung liegt bei durchschnittlich 69 Jahren. Die Prognose ist eher schlecht, zumal Lungenkrebs in der Anfangsphase weitgehend symptomlos verläuft. Etwa 90 % der erkrankten Männer sind Raucher, bei den Frauen sind es etwas weniger.
Bei Lungenkrebs handelt es sich um eine bösartige Veränderung des Lungengewebes, welche von Schleimhautzellen, die das Innere der Bronchien auskleiden, ausgeht. Es kommt zu einer unkontrollierten Vermehrung der entarteten Zellen. Je nach Ausbreitung und Wachstum der Krebszellen werden nun das kleinzellige Bronchialkarzinom und das öfter vorkommende nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom unterschieden.
Formen von Lungenkrebs
Das kleinzellige Bronchialkarzinom ist besonders bösartig – es wächst sehr schnell und bildet in kurzer Zeit Metastasen. Das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom dagegen wächst langsamer und hat daher eine bessere Prognose. Anhand der gefundenen Krebszellen wird das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom weiter differenziert in das Plattenepithelkarzinom, das Adenokarzinom und das großzellige Karzinom. Im Gegensatz zum kleinzelligen Bronchialkarzinom, welches in nur drei Stadien eingeteilt wird, um die Ausbreitung der Erkrankung einzustufen und die passende Therapie festzulegen, gibt es beim nicht-kleinzelligen Karzinom sieben definierte Stadien.
Das Bronchialkarzinom wird zwar als Lungenkrebs bezeichnet, doch abhängig von der Lage und dem Ort der Entstehung können noch andere Lungenkrebserkrankungen diagnostiziert werden. Dazu gehört das recht selten vorkommende Mesotheliom – ein Krebs, der das Lungenfell betrifft und meistens durch Asbest verursacht wird. Zwischen 500.000 und 1.000.000 Arbeitsplätze in Deutschland sind vermutlich asbestgefährdet. Allerdings entsteht diese Art von Lungenkrebs i. d. R. erst nach 15 bis 50 Jahren. Darüber hinaus können sich in der Lunge Metastasen finden, Töchtergeschwülste einer anderen Krebsart, nachdem Tumorzellen gestreut haben und über den Blut- und Lymphweg in die Lunge gelangt sind, sich dort angesiedelt und vermehrt haben.
Prognose bei Lungenkrebs
Obwohl die Heilungschancen bei Lungenkrebs insgesamt gering sind und nicht zuletzt von der Art, vom Stadium und der Ausbreitung des Krebses abhängen, gelingt es mittels moderner Therapieverfahren häufig eine Lebensverlängerung, zumindest aber eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs zu erreichen. Falls sich der Tumor operativ entfernen lässt und sich noch keine Metastasen im Körper gebildet haben, kann bei Lungenkrebs durchaus eine Chance auf Heilung bestehen. Die relative Überlebensrate bei Lungenkrebs beträgt in den ersten fünf Jahren nach Stellung der Diagnose etwa 15 %. Die ungünstigste Prognose hat dabei das kleinzellige Bronchialkarzinom.
Christa Windmüller